Das Edelmetall Gold, was wohl neben Silber, zu den bekanntesten Edelmetallen gehört, hat eine lange Geschichte als Währung, Devisenreserve und Wertanlage hinter sich. Welche wirtschaftliche Bedeutung hat dieses Edelmetall?
Seit „Beginn“ der Menschheit, spielt Gold eine elementare Rolle.
Gold hat unter den Edelmetallen einen ganz besonderen Wert. Und auch wenn Gold heute keine direkte Beziehung mit unserem Geldsystem mehr hat, spielt das Edelmetall immer noch eine bedeutende Rolle im weltweiten Wirtschaftskreislauf.
Wir beleuchten dieses Edelmetall einmal genauer. Den Wert von Gold für die globale Wirtschaft und zeichnen es einmal nach, wie Gold seine besondere Stellung im Laufe der Geschichte bewahrt bzw. immer wieder transformiert hat.
Das erste Kapitel:
- Gold als Zahlungsmittel
- Die Einführung des Goldstandards bzw. der Goldwährungen
- Das Bretton-Woods-Abkommen und seine Abschaffung
- Gold als Reserve weltweiter Zentralbanken (aktuelles Thema „Brics“)
- Gold als stabile Wertanlage
1. Gold als Zahlungsmittel
Handel spielt in der Geschichte der Menschheit eine große Rolle. Zu jedem Zeitpunkt des menschlichen Daseins auf unserem Planeten haben wir mit Waren, beziehungsweise Dienstleistungen gehandelt, verfügbar gemacht und die durchschnittliche Lebensqualität so Stück für Stück verbessert.
Im Laufe der Zeit stellte der Mensch fest, das ein Tauschhandel mit Waren, ein umständliches Geschäft war und so entwickelten sich die ersten „Münzen“.
Nur wenig später entstand ein erstes Währungssystem, bei dem Kupfer-, Silber- oder auch Goldklumpen als Zahlungsmittel eingesetzt wurden. Im Laufe der Zeit, stellte man jedoch fest, das diese Form des Handels auch so seine Tücken hatte und eher unpraktisch für den Verkauf oder Ankauf von Waren oder Dienstleistungen war. Die uneinheitlichen Metallklumpen mussten jedes Mal akribisch gewogen und ihre Reinheit bestimmt werden.
Dann kam der Krösus
Etwa 550 vor Christus hatte schließlich Krösus, der legendäre König von Lydien, eine revolutionäre Idee: Er ließ Gold- und Silbermünzen mit einem einheitlichen Gewicht prägen. Mit seinem Stempel schaffte er zudem Vertrauen in die Güte der Münzen, während die Größe und eingeprägte Motivik der Münzen ihren Nennwert bestimmte.
Oder anders ausgedrückt:
Der König Krösus hatte eine einheitliche Währung geschaffen, deren Wert vom Goldgehalt der einheitlichen Münzen garantiert wurde. Die Vorteile des Edelmetall lagen dabei auf der Hand, denn Gold ist sowohl selten als auch beständig.
Gold und seine politische Macht

Gold war nun an ein fester Bestandteil, internationaler Handelsbeziehungen. Es wurde aber auch zu einem politischen Machtfaktor.
Staaten und Länder, deren Goldvorräte über denen der „ärmeren Ländern lagen, sorgten für den Wohlstand und auch politischen Einfluss in der Weltpolitik. Könighäuser, die Ihre Goldvorräte regelgerecht „verprassten“, verloren hierdurch an Einfluss. Insbesondere jene Länder, auch Kolonialländer, hatten nicht selten eigenen Goldminen mit denen sie sich weiter mit Gold eindeckten.
Ganz besonders das Königreich Kastilien profitierte im Spätmittelalter vom Einfluss des Goldes auf die Wirtschaft. Der Vertrag von Tordesillas von 1494 sicherte dem Königshaus nämlich die territorialen Rechte an Südamerika zu.
Im Laufe von nur zehn Jahren, zwischen 1550 und 1560, brachte Kastilien 45 Tonnen Gold aus der Neuen Welt – keine andere Kolonialmacht erbeutete zu dieser Zeit so viel Gold in Südamerika.
Der Goldstandard
Für eine sehr lange Epoche, war die einzige Währung Gold. In der Regel handelte es sich bei der Währung um Goldmünzen. 1660 wurde dann in Schweden erstmals Papiergeld gedruckt und als Zahlungsmittel eingeführt. Man suchte eine Alternative zu den schweren Münzen.
Wie konnte man Garantieren, das dass Papiergeld einen „Wert“ besaß?
Um nun ein gewissen Wert eines Scheines festzulegen, präsentierte die Bank of England 1844 den Goldstandard. Der Goldstandard, auch oftmals Goldwährung genannt, legte einen Wechselkurs zwischen dem Papiergeld und dem physischem Gold fest.
Beim Goldstandard garantieren Noten- oder Zentralbanken den Bürgern als auch der Wirtschaft, dass jede Banknote zu einem festen Wechselkurs in Gold umgetauscht werden kann.
Ganz einfach ausgedrückt: Wenn die Bevölkerung das Papiergeld jederzeit in Gold umtauschen können und dazu einen Anspruch auf die physische Auslieferung des hinterlegten Goldes haben, darf die Umlaufmenge des Papiergeldes nicht den Gegenwert der Goldvorräte der Zentralbanken übersteigen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts garantierten fast alle Industrieländer einen festen Wechselkurs zwischen Papiergeld und physischem Gold und das Weltwährungssystem basierte weitestgehend auf dem etablierten Goldstandard.
Die Aufkündigung des Bretton-Woods-Abkommens
Viele Länder setzten im ersten Weltkrieg Ihre Goldreserven ein, um diesen finanzieren zu können.
Das hatte zur Folge, das der Goldstandard nicht mehr aufrecht erhalten werden konnte. Wenn sich die Goldreserven eines Landes massiv reduzierten, musste ja logischerweise die Umlaufmenge des Papiergeldes drastisch abnehmen. Dies hätte aber eine wirtschaftliche Depression mit sich gebracht.
Man versuchte nach dem Zweiten Weltkrieg daher erneut Stabilität in den globalen Zahlungsverkehr zu bringen.
Das sogenannte Bretton-Woods-System wurde konzipiert, um die Vorteile eines flexiblen Wechselkurssystems mit der Stabilität des Goldstandards zu vereinen. Hierzu wurde der US-Dollar als Ankerwährung bestimmt, zu der alle anderen Währungen ein festes Wechselverhältnis hatten.
Das Tauschverhältnis von US-Dollar zu einer Feinunze Gold wurde auf 35 Dollar festgelegt und die Federal Reserve Bank of New York verpflichtete sich, Gold zu diesem Wechselkursverhältnis unbegrenzt mit dem Dollar einzutauschen.
Es ergab sich daher aber das Problem, das der globale Welthandel mittlerweile größtenteils in US-Dollar abgewickelt wurde und die Nachfrage, aufgrund des Wirtschaftsbooms nach dem Dollar, stetig zunahm stetig.
Um Liquiditätsprobleme im Welthandel zu vermeiden, mussten daher zusätzliche Dollar „gedruckt“ und in den Umlauf gebracht werden. Diese wurden nun jedoch nicht mehr von den endlichen Goldreserven gedeckt.
Wollte nun ein Mitglied des Bretton-Woods-Systems seine Dollar gegen Gold eintauschen, so reichte unter Umständen die von den USA gelagerte Goldmenge nicht mehr aus, um der Forderung auch nachzukommen.
Daher verkündete der damals im Amt befindliche amerikanische Präsident Richard Nixon am 15. August 1971, das für die Weltöffentlichkeit völlig überraschend kommende Ende der freien Konvertierbarkeit des US-Dollars in Gold. Die Aufkündigung des Bretton-Woods-Abkommens. Vorläufig…. bis zum heutigen Tage.
Das Bretton-Woods-System war somit am Ende und auch der Goldstandard war endgültig Geschichte.
An seine Stelle trat das System der heutigen flexiblen Wechselkurse, deren Wert nicht mehr von einem physischen Wert gedeckt ist, sondern von der Nachfrage im Verhältnis zu anderen Währungen bestimmt wird.
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